Hertha

Was macht eine Hebamme?

Wofür braucht man Hebammen?

Hebammen betreuen Frauen vor, während und nach der Schwangerschaft. Hebammen können in Deutschland sowohl freiberuflich als auch in abhängiger Beschäftigung in einem Krankenhaus arbeiten.
 

Ausbildung

Die Ausbildung zur Hebamme erfolgt in so genannten Hebammenschulen. Diese In Deutschland gibt es aktuell (Stand 2012) 58 Hebammenschulen, die an ein Krankenhaus angeschlossen sind. Die Ausbildung zur Hebamme erfolgt dabei sowohl in theoretischen Fächern wie Anatomie und Biologie, sowie in einem praktischen Teil. Die Aufteilung in theoretischen und praktischen Unterricht ist mit 1600 Stunden Theorieteil und 3000 Stunden Praxisteil geregelt.
 

Aufgaben der Hebamme

Im Angestelltenverhältnis arbeiten Hebammen im Schichtdienst einer Geburtsabteilung eines Krankenhauses. Hier kann der Einsatz von Kreißsaal bis zu Kinderstation reichen. Freiberufliche Hebammen ergänzen die Angebote der Schwangerenversorgung durch die intensive Betreuung der Schwangeren, bereits vor und vor allem nach er Schwangerschaft. Geburten können sowohl von angestellten Hebammen als auch von freiberuflichen Hebammen durchgeführt werden. Im Fall von freiberuflichen Hebammen, die Geburten durchführen spricht man von Beleghebammen.

Schwangerschaftsvorsorge

Viele Frauen gehen zur Schwangerschaftsvorsorge regelmäßig zum Gynäkologen. Dabei können die notwendigen Untersuchungen auch vn einer Hebamme durchgeführt werden, einzige Ausnahme: Die Ultraschalluntersuchungen dürfen in Deutschland nur von einem Arzt durchgeführt werden. Neben der rein medizinischen Versorgung, die auch bei Hebammen in guten Händen ist, profitieren viele Frauen bereits während der Schwangerschaft von dem umfangreichen Beratungsangebot, das Hebammen bieten. Ärzte in Ihren Praxen haben oft keine oder kaum Zeit um sich intensiv mit den Fragen und Problemen der werdenden Mütter auseinander zu setzen. Hebammen haben in der Schwangerschaftsberatung mehr Zeit für die einzelne Frau, da nicht der nächste Patient schon wartet und können so auch komplexe Fragestellungen in Ruhe erläutern.

Nachsorge und Wochenbettbetreuung

Hebammen helfen auch nach der Geburt

Die Zeit kurz nach der Geburt wird als Wochenbett bezeichnet, daher kommt auch der Name Wochenbettbetreuung. Während dieser Zeit müssen sich Frauen auf viele neue Eindrücke gefasst machen und ein kleines Baby versorgen. Um hier nicht allein dazustehen oder nur auf die Erfahrung im Familien und Freundeskreis angewiesen zu sein, darf jede gesetzlich Versicherte (und viele Privatversicherte) die so genannte Wochenbettbetreuung oder Schwangerschaftsnachsorge (beide Begriffe werden oft Synonym verwendet) in Anspruch nehmen. Bei der Wochenbettbetreuung unterstützt die Hebamme die junge Mutter bei allen Fragen rund um die Versorgung des Kindes, hilft beim ersten Baby – Baden und gibt Tipps zum Stilen. Viele Frauen sind zu Anfangs unsicher in der Versorgung des Kindes und profitieren so von den Hilfestellungen. Darüber hinaus dreht es sich nicht nur um das Neugeborene, auch der Körper der Frau ist Veränderungen unterworfen. Hier kann die Hebamme zum Beispiel im Rahmen einer Rückbildungsgymnastik der Mutter Übungen zeigen, die die Erholung des weiblichen Körpers von den Strapazen der Geburt unterstützen.

Kurioses

Offiziell durfen seit 1985 auch Männer den Beruf der Hebamme ergreifen, auch wenn man in diesem Fall von Entbindungspfleger spricht. In vielen Ländern der Welt ist dies selbstverständlich und gehört zum Bild in den Kreißsäalen. In Deutschland hat sich dies nicht bewährt und es gab im Jahr 2010 nur einen deutschen Entbindungspfleger.