Queeny

Eine bunte Mischung Lebensgeschichten

WortWerk Autorensammlung

Heute möchte ich Euch ein Gemeinschaftswerk aus der Produktionsreihe Wort Werk vorstellen. In dieser schönen, teils spannenden und auch traurigen Geschichtensammlung fanden sich Autoren und ihre Schicksale zusammen. Jeder der WortWerk-Autoren erzählt hier sein ganz persönliches Erlebnis. Dazu habe ich mal eine passende Leseprobe bereitgestellt.
Wenn Ihr mehr von WortWerk lesen wollt, das neue WortWerk-Band erscheint im Sommer 2013. Ich freue mich schon sehr darauf.

Was wäre gewesen, wenn …???

Eigentlich hat alles damit begonnen, dass meine Tochter unbedingt einen Hund wollte. Sie ließ mir sogar die Wahl: „Entweder eine Dogge oder einen Dackel!“
Das fand ich sehr großzügig von ihr. ;-)
Da ich meiner Tochter bisher nur selten einen Wunsch abschlagen konnte, ist kurz darauf Langhaardackel Sam bei uns eingezogen. Er war sehr gelehrig und sooo süß.
Unsere Erziehungsmaßnahmen fruchteten, sodass er sich zu einem wohlerzogenen Dackel entwickelte und zum Stolz der ganzen Familie wurde. Wir nahmen Sammy, wie wir ihn liebevoll nannten, überall mit hin. So mancher Hundekenner war erst skeptisch, sowie er ihn sah, musste sich jedoch eines Besseren belehren lassen, nachdem er ihn genauer kennenlernte.
„Das ist ja mal ein lieber Dackel“, äußerte so mancher.
Als Sammy fünf Jahre alt war bekam meine Tochter ein Baby namens Leonie. Wir machten Sam von Anfang an mit der Kleinen vertraut. Er durfte an ihr schnüffeln und wurde sehr gelobt, wenn er sich ihr sanft näherte. Lag sie in ihrer Krabbelbox, ließ Sam sie nicht aus den Augen und passte auf sie auf. Als sie anfing zu krabbeln, lief er neben ihr her und sowie sie erschöpft umfiel, legte er sich neben sie. Es war eine Wohltat fürs Herz, Hund und Kind in einem friedlichen Miteinander beobachten zu können.
Alles wurde anders, als Leonie es endlich schaffte, sich hochzuziehen und aufrecht zu stehen. Mir entging Sams Blick nicht. Misstrauisch schaute er die Kleine an und stieß sie immer mal mit seinem Hintern schwungvoll an, als wolle er sie umwerfen. Ich wurde wachsam und grübelte über sein bis dahin unbekanntes Verhalten nach.
Umgehend berichtete ich meiner Tochter davon und sie musste mir Recht geben, als sie mit der Kleinen im Wohnzimmer spielte.
Sam gab einfach keine Ruhe mehr.
Als er anfing, sich zwischen mich und die Kleine zu drängen und dabei ab und zu sogar knurrte, machte ich mir Sorgen.
Es dauerte auch nicht mehr lange und die Situation eskalierte. Leonie machte stolz ihre ersten Schritte auf mich zu. Ich hielt ihr ein Keks zur Belohnung entgegen. Sam sah dies und wollte es wegschnappen. Auf mein „Nein“ drehte er sich blitzartig um und sprang die Kleine an, sodass sie umfiel. Er stürzte sich auf sie. Zum Glück bin ich sehr reaktionsschnell und konnte ihn im Genick packen und wegreißen. Sofort schaffte ich ihn aus dem Zimmer und schloss die Tür. Total entsetzt kümmerte ich mich um meine Enkelin. Er hatte sie am Hals gekratzt und ins Ohr gezwickt. Sie weinte und ich tröstete sie und ärgerte mich so sehr, dass ich mich nicht eher dazu entschlossen hatte, Sam nicht mehr in ihre Nähe zu lassen. Aber wann wäre da der richtige Zeitpunkt gewesen?
Ich hatte gehofft, wenn ich Sam sage, dass er Abstand zum Kind halten soll und ihn lobe, wenn er das tut, dass ihn dies bald davon überzeugen würde, dass er keine Konkurrenz zu befürchten hätte.
Die Kinderärztin gab Entwarnung und desinfizierte die zum Glück nur oberflächlichen Wunden. Trotzdem grübelte ich intensiv, wie es weitergehen könnte. Einfach den Dackel ins Tierheim abzuschieben, das kam für uns nicht infrage. Vorsorglich hielten wir ständig eine Tür zwischen Kind und Hund geschlossen. Das konnte aber auf Dauer nicht die Lösung des Problems sein.
Ich ging zu unserem Tierarzt und fragte ihn um Rat. Er hörte sich alles an und sagte dann zu mir: „Sie werden mit Sam nie Ruhe bekommen. Er will mit der Kleinen Rangordnung machen, weil sie jetzt größer ist als er. Und sie ist noch viel zu klein, um ihm so Kontra zu geben, dass er es auch versteht.“
Daraufhin war mir klar, dass Sam uns verlassen muss, denn Leonies Sicherheit ging schließlich vor. … ff.


Wer nun wissen will, wie die Geschichte weitergeht, der muss sich unbedingt dieses Buch kaufen.