Würden Sie sich einen Bonnard-Akt in die Stube hängen?
Würden Sie sich einen Bonnard-Akt in die Stube hängen?
jurgko

Kunst, Kultur & Foto

Würden Sie sich einen Bonnard-Akt in die Stube hängen?

http://Würden Sie sich einen Bonnard-Akt in die Stube hängen?

Über Akt-Gemälde gibt es geteilte Meinungen

Besonders gebildete Damen sagen öfters, so ein Bonnard-Gemälde wie der “ Akt im Gegenlicht „ kommt bei uns nicht ins Haus. So mancher würden dieses Gemälde sogar in die gute Stube hängen. Denn so ein Postergemälde ist sogar mit Bilderrahmen bei Allposter preiswert erhältlich.

Bonnards Maltechnik mit gedämpften und leuchtenden Farben im Licht

Interessant ist Pierre Bonnards Maltechnik. Ich versuche einmal die künstlerische Wirkung des Gemälde zu erklären. Ich empfinde diese farbigen Tupfer, wie Tapetenmuster im Spiel mit dem Licht. Dazu gibt es viele Details hell bis blass gestaltet. Die weiße Decke der Liege mit blassen rosafarbenen Blütenmuster nimmt viel Platz ein. Unauffällig der goldschimmernde Fleck im Vordergrund. Jedoch die herunter hängenden Fransen leuchten rot betupft. Die unbekleidete Dame leichte getönt, wie fast alle Gegenstände, wirkt fast wie eine Figur. Links das runde meeresgrüne Becken liegt im Schatten, auch dahinter der konturenlose Waschschrank verliert sich im Raum. Daneben das Fenster mit der Gardiene mit blassen Farbtupfern schimmert nur. Aber daneben die Tapete sanft golden getupft, schimmert besonders hell. Das ganze Zimmer wirkt fast nicht räumlich, bis auf die figürliche weibliche Person. Sicher wirkt diese auch sinnlich reizend, aber etwas gedämpft.
Merkwürdig, die vergrösserte Kope wirkt viel schöner, lichtfreundlicher und schimmert leuchtender. Selbst das Meeresgrün ist bläulich überhaucht. Da wirkt bestimmt das Original noch lichtdurchfluteter mit vielen Farbtönen.

Bonnards Kurzbiografie.

Der französische Maler Pierre Bonnard wurde am 13.10.1867 geboren und starb am 23.1. 1947.
Bonnard begann mit Plakatmalerei und viele Buchillustrationen zu gestalten. Er immatrikulierte an der Akademie der Bildenden Künste und der Akademie Julian, wo seine Karriere anfing. 1925 heiratete er Marie Boursin, die öfters als Modell stand für einige seiner Werke. Der Maler wurde als Post-Impressionist eingestuft.