Sport & Erholung
Zu ruhig für den EffZeh
Die Entlassung von Zvonimir Soldo hat einmal mehr gezeigt, wie schwierig es ist, beim 1. FC Köln angestellt zu sein. Die Medienstadt duldet keine langen Prozesse. Kurzfristige Erfolge müssen gefeiert werden. Sonst geraten Trainer und Manager schnell in die Kritik.
Dabei blicken Fans oft neidisch in die Provinz. In Freiburg oder Mainz kann eine sportliche Führung ein langfristiges Konzept entwickeln. Selbst kleinere Rückschläge und Abstiege werden hier hingenommen auf dem Weg zum langfristigen Erfolg. In Köln undenkbar. Weil Presse und Fans zu ungeduldig sind.
Selbst in Bremen bleibt die Führung still, wenn es mal nicht nach den Plänen läuft. Trainer, die dort über mehrere Jahre aktiv sind, sind dank der nordischen Gelassenheit keine Seltenheit. Ein Otto Rehagel oder ein Thomas Schaaf hätten am Dom wohl nicht so lange ausgehalten.
Der EffZeh ist ein besonderer Verein. Der Trainerposten vielleicht einer der schwierigsten in ganz Deutschland. Nur wie der richtige Trainer aussehen soll, darüber besteht keine Einigkeit.
Prinzipiell passt ein Entertainer, wie Christoph Daum am Besten zum Klub. Nur sorgt er mit seiner Art für Skandale und Schlagzeilen, die ein Verein eigentlich verhindern mag. Erst recht, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt.
Deshalb sehnt man sich im Verein nach einem stillen Arbeiter, der Ideen weiterentwickeln. Nur passen introvertierte Personen nicht zum EffZeh. Ein leiser Trainer würde wohl nur dann funktionieren, wenn gleichzeitig ein sportlicher Leiter oder ein Manager aktiv ist, der die Presse für sich vereinnahmt und damit der Mannschaft und mit ihr den Trainer aus der Schusslinie nimmt.